Die ersten vier Shows liegen hinter uns, jede mit interessanten Gästen, die zur Diskussion anregen. Chaosium hat sich im ungewohnten Setting der TV-Show eingefunden und die meisten der Akteure fühlen sich immer wohler in der Rolle des „professionellen Publikums“. Der Besuch der Show ist nun auch offiziell kostenlos auch ohne dOCUMENTA-Ticket möglich. So öffnet sich die Show immer mehr den interessierten kasseler Bürgern, der Wunsch der Künstlerin Dora Garcia von Anfang an.
Wer einmal bei einer Probe zusehen möchte, kann gern Dienstags ab 16 Uhr oder Donnerstags ab 17 Uhr im Ständesaal vorbeischauen, wir proben jeweils für die nächste Show.
Auch im Juli wird es spannend, weitere interessante Gäste sind eingeladen:
Fr. 06.07.2012, 13:50 Uhr – Ständesaal
„Gerechtigkeit“
Gäste: Rote Hilfe
Die Rote Hilfe e. V. ist eine Solidaritätsorganisation die politisch Verfolgte aus dem linken Spektrum unterstützt, welche auf Grund von politisch geltender Tätigkeit mit deutschen staatlichen Organen in Konflikt geraten sind.
Fr. 13.07.2012, 13:50 Uhr – Ständesaal
„Falschgeld: Investieren Sie in die Zeit nach der Zukunft“
Gäste: Daniel Tyradellis, Joseph Vogl
Daniel Tyradellis ist Philosoph und Kulturwissenschaftler. Er war langjähriges Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs „Codierung von Gewalt im medialen Wandel“ an der HU-Berlin. Der Forschungsschwerpunkt in seiner Lehre und seinen Publikationen bildet die Immanenzphilosophie (Übertragung in den Wissenschaften).
Er war Wissenschaftlicher Leiter und Kurator zahlreicher Ausstellungen, u.a. „Schmerz“ im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und Berliner Medizinhistorisches
Museum (2007); „10+5=Gott. Die Macht der Zeichen“ im Jüdisches Museum Berlin (2004) oder „ARBEIT. Sinn und Sorge“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden (2009-2010).
Joseph Vogl ist Literaturwissenschafter, Buchautor und Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur: Literatur- und Kulturwissenschaft/Medien an der Humboldt-Universität in Berlin. In seinem aktuellen Buch „Das Gespenst des Kapitals“ verweist er auf die Irrationalität der kapitalistischen Ökonomie.
Fr. 20.07.2012, 13:50 Uhr – Ständesaal
„Vergangenheitspolitik“
Gäste: Norbert Frei, Rudolf Kreis (angefragt)
Norbert Frei ist Historiker. Er hat den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller Universität in Jena inne und leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Er beschäftigte sich eingehend mit dem Begriff der Vergangenheitspolitik, wobei er die These vertritt, dass die Politik der jungen Bundesrepublik Deutschland gegenüber NS-Mitläufern als zu milde beurteilt wurde.
Rudolf Kreis ist Schriftsteller. Von 1943 bis 1945 nahm er am Krieg teil. Er studierte im Anschluss Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte. Er war im höheren Lehramt tätig und lebt heute als Schriftsteller.
Fr. 27.07.2012, 13:50 Uhr – Ständesaal
„Theater der Grausamkeit“
Gäste: Frank Matzke & hART times theater
Frank Matzke & The hArt Times Theater ist ein Theaterprojekt über Psychiatrie und Psychiatrieerfahrung. Das Theater hArt Times folgt dem Bedürfnis nach Integration von Lebenserfahrungen und Fähigkeiten von Menschen in Grenzbereichen seelischen Erlebens. Sein Gründer Frank Matzke bezieht sich dabei aus das „Theater der Grausamkeit“, ein von Antonin Artaud Mitte des 20. Jahrhunderts geprägter Begriff. Er bezeichnet eine praktisch nicht umsetzbare Form des Theaters, die nicht den klassischen dramatischen Regeln folgt, sondern eine abstrakte und metaphysische Darstellung von Unterdrückung und Schmerz fordert.
Manchem Kasseler ist das Theater vielleicht noch von ihrem Gastspiel auf dem Theaterwahn Festival 2010 in Kassel bekannt.